Warum wird in Benthe ein neues Feuerwehrhaus gebaut?

Unsere Stadtverwaltung befindet sich mitten in den Planungen für ein neues Feuerwehrhaus in Benthe. Da ein passendes Grundstück an der Sieben-Trappen-Straße bereits gefunden und erworben ist, folgen aktuell alle weiteren Schritte.

Über das Wie werden wir in den kommenden Monaten noch mehr berichten, doch warum wird für die Feuerwehr in Benthe überhaupt ein neues Feuerwehrhaus gebaut?

In unser aktuelles Feuerwehrhaus sind wir 1963 eingezogen. Es beherbergte neben den beiden Fahrzeugboxen im Erdgeschoss bis in die 1970er Jahre hinein im ersten Obergeschoss und im Dachgeschoss zwei Wohnungen. Diese Wohnungen wurden zu Unterrichtsräumen, einem kleinen Büro und einer Küche umgebaut. 1987 erfolgte ein Anbau an die Fahrzeughalle, der zuerst als Fahrzeugbox genutzt wurde und seit 1998 als unser Umkleideraum fungiert.

Der wohl auffälligste Schwachpunkt des aktuellen Feuerwehrhauses und des Standortes ist der Platzmangel. Vor dem Gebäude fehlen ausreichend große und sichere Parkplätze für anrückende Einsatzkräfte. Bei Einsätzen kommt es sehr regelmäßig vor, dass wir auf den Gehwegen parken müssen. Es fehlen Rangierflächen, um die Fahrzeuge sicher abstellen oder in die Fahrzeughalle fahren zu können. Die Fahrzeughalle selbst ist ebenfalls deutlich zu klein. Sollen die Fahrzeuge aus der Halle gefahren werden, bedarf es fahrerischem Können. Da die Tore sehr eng sind, müssen die Spiegel eingeklappt werden, um sie zu passieren. Auch hinter und zwischen den Fahrzeugen geht es sehr beengt zu. Im Einsatzfall fahren die Maschinisten deshalb die Fahrzeuge zuerst aus der Halle bis auf die Straße, bevor die Mannschaft einsteigen kann.

Da der Umkleideraum mit einem offenen Durchgang an die Fahrzeughalle angrenzt und keine Absauganlage für die Fahrzeugabgase vorhanden ist, atmen die Einsatzkräfte diese unweigerlich ein, wenn sie sich währenddessen umziehen müssen. Der Durchgang zwischen dem Löschfahrzeug und dem Umkleideraum selbst ist an der schmalsten Stelle nur rund 50 Zentimeter breit – im Einsatzfall merkt man den fehlenden Platz schnell.

Wird die Einsatzbekleidung im Einsatz zum Beispiel mit Brandrauch beaufschlagt und kontaminiert, wird diese noch an der Einsatzstelle verpackt und später gewaschen. Trotzdem kann es passieren, dass gesundheitsschädliche Stoffe bis in das Feuerwehrhaus gelangen. Für solche Fälle bedarf es im Feuerwehrhaus einer räumlichen Trennung von Privatbekleidung und Einsatzbekleidung. Ebenfalls müssen Einsatzkräfte die Möglichkeit haben, nach einem Einsatz im Feuerwehrhaus zu duschen und mögliche Kontaminationen nicht nach Hause zu tragen – im aktuellen Gebäude nicht möglich.

Es fehlt zudem ein ausreichend groß dimensionierter Lagerraum sowie ein separater Werkstattraum für unsere Gerätewarte, um der Wartung und Prüfung von Ausrüstung im sicheren Rahmen nachkommen zu können.

Über eine Wendeltreppe mit ungleich hohen Stufen erreicht man die Räume im ersten und zweiten Obergeschoss. Der Unterrichtsraum ist für größere Versammlungen wie etwa die Jahreshauptversammlung deutlich zu klein. Auch in den zwei getrennten Badezimmern im ersten Obergeschoss ist Platz Mangelware.

Im zweiten Obergeschoss findet sich das Reich unserer Jugendfeuerwehr. Zwar gibt es hier sogar einen kleinen Werkstattraum, in dem mit den Kindern kleinere Holzarbeiten durchgeführt werden können, jedoch sind auch diese Räume in die Jahre gekommen.

Für all diese Aspekte gibt es entsprechende Richtlinien, die durch die Feuerwehr-Unfallkasse ausgegeben werden, um einen sicheren Betrieb der Feuerwehrhäuser zu gewährleisten. So sind etwa die Mindestmaße einer Fahrzeughalle, die Anforderungen an Sanitärräume oder die nötigen Freiflächen um ein solches Gebäude als feste Anhaltspunkte definiert. Die Arbeit der Feuerwehr an den Einsatzstellen und die Anfahrt zu den Örtlichkeiten ist gefährlich genug – da muss es aufgrund baulicher Gegebenheiten nicht bereits vorher zu Gefahren für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte kommen.

Auch wenn wir den Charme unseres “kleinen“ Feuerwehrhauses mit Sicherheit zuerst vermissen werden, freuen wir uns über jeden noch so kleinen Fortschritt bei den Planungen und fiebern dem Beginn der Arbeiten vor Ort bereits entgegen. Wir stehen in engem Austausch mit der Stadtverwaltung und hoffen, hier schon bald über die nächsten Schritte berichten zu können.